Von 2011 bis 2012 war er als Nils Hoffmann bei „Unter Uns“ dabei. Doch diese Rolle versetzte der Gesundheit von Darsteller Martin Baden einen heftigen Stoß, was ihn nun in eine Klinik brachte.
In diesem Artikel geht es unter Anderem um Suizid. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder jemanden kennen, der daran leidet, suchen Sie das Gespräch mit Ihren Mitmenschen oder lassen Sie sich von der Telefonseelsorge helfen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.
Martin Baden kennen die meisten Fernseh-Zuschauer:innen vor allem durch seine Stimme, so macht er beispielsweise die Programmansagen bei Sat.1. Doch 2011 und 2012 war er auch vor der Kamera aktiv, bei „Unter Uns“ spielte er die Figur Nils Hoffmann. Der machte im Laufe der Serie einen krassen Wandel durch – und wurde gegenüber seiner Partnerin Sabine Kern (Ela Paul) mehrmals handgreiflich. Ein Umstand, der den 40-Jährigen über Jahre hinweg begleitete und ihn letzten Endes ins Krankenhaus brachte, wie er jetzt in einem Interview mit „Bild“ verriet.
Die Rolle hatte sich nämlich langsam in das Leben von Baden geschlichen. So erzählt er: „In einer Disco habe ich betrunken ‚Ich bin kein Schläger, ich bin kein Schläger‘ gerufen und bin in einer Ausnüchterungszelle gelandet.“ Der Grund, weshalb er so viel Druck spürte, waren vermutlich auch einige Fans, die im „Nachrichten voller Hass geschickt“ hatten. Privat wurde es ebenfalls schwierig, da der Darsteller zu dieser Zeit mit jemanden zusammen war, die vorher ebenfalls Opfer häuslicher Gewalt wurde: „e enger unsere Beziehung wurde, desto mehr hat ihr Körper blockiert. Ihr System hat mich mit dem Täter gleichgesetzt, sagte damals unsere Paartherapeutin.“
Das führte zu einem weiteren Problem: Baden litt unter Erektionsstörungen, vor knapp drei Jahren verlor er dann jegliches Interesse an Sex. Im Februar 2023 durchlebte er eine Trennung, die dann zu Panikattacken führte. Und es wurde schlimmer: „Nach mehreren Wochen habe ich das nicht mehr ertragen können und bekam unweigerlich Suizidgedanken.“
Er schaffte es, sich in eine Klinik einweisen zu lassen. Vier Monate verbrachte er dort, inzwischen geht es ihm besser – auch dank mehr Struktur: „Schließlich habe ich mir Routinen geschaffen, die es im Künstlerdasein selten gibt. Ich arbeite jetzt ehrenamtlich in einem Kinder- und Jugendferiencamp und sehe meinen Therapeuten wöchentlich.“